Caiman Lodge | Quito | Otavallo
So ich bin wieder super fit und munter nach 12 Stunden Nachtfahrt von Samstag auf Sonntag heimgekommen. Ne Spaß ich war echt noch fertig an dem Sonntag, aber das viele Busfahren während dem Urlaub war wirklich anstrengend.
Aber trotzdem hat die Woche mit den Kindern schon super angefangen 😊
Am Freitagabend sind wir mit einem Nachtbus 15 Stunden von Cuenca über Quito zum Lago Agrio gefahren, dort sind wir mit einer kleinen Buseta abgeholt worden und dann nochmal 2 Stunden direkt zum Fluss gefahren, dort sind wir in ein Boot gestiegen und dann noch ca. 1 1/2 Stunden bis zu unserer Lodgegefahren. Unser Guide David (der uns die 4 Tage begleitet hat) war richtig cool drauf und hat uns die Lodge und die Zimmer gezeigt.
Dort angekommen haben wir erstmal unsere Zimmer bezogen (ich habe den gesamten Urlaub immer mit Vicky und Sophia im Zimmer geschlafen und das war sehr gut so, weil wir kennen uns einfach schon und sind aneinander gewöhnt und ich hätte niemals mit meiner Kindergartenleitung im Zimmer, geschweigeden im Doppelbett schlafen können) und danach gabs erstmal ein gutes Essen mit Obst.
Anschließend haben wir noch eine kleine Tour mit dem Boot gedreht und wir hatten die Möglichkeit beim Sonnenuntergang in der großen Lagune schwimmen zu gehen. Kim und ich waren im Wasser (obwohl es total dunkel war und ich nicht ins Wasser sehen konnte - **stolz**) und es war total schön und angenehm warm.
Wenn man duscht und dann das Wasser aus macht und nicht friert, dann ist die perfekte Lufttemperatur! :)
Später gabs dann eine wunderbare warme Dusche und nochmal gutes Essen. (Das Essen dort war insgesamt wirklich sehr gut, es gibt hier zwar überall Rührei zum Frühstück, aber man gewöhnt sich dran)
Am nächsten Morgen sind wir nach einem guten Frühstück mit dem Boot los und haben die verschiedensten Tiere in freier Wildbahn gesehen.
Überall waren Affen und allein auf dem Gebiet wo wir unterwegs waren bestimmt 10 verschiedene Arten und Gruppen von Affen.
Spät abends sind wir nochmal los, um kleine Krokodile zu sehen.
Außerdem hat David eine kleine Schlange vom Baum geholt und wir hätten sie alle anfassen oder halten können, aber dass musste ich nicht. Ich mag glaube ich fast alle Tiere, aber nur wenn sie eine gewisse räumliche Distanz zu mir haben.
Es war schon gigantisch zu sehen, wie sich so ein Tier am Baum oder am Arm von jemandem bewegt.
Es sind so viele tolle Fotos entstanden, da auch unser Guide selbst ein guter Hobby Fotograf ist, haben wir an vielen Stellen angehalten um richtig gute Fotos zu schießen.
Viele der Fotos die ihr hier seht, sind allerdings mit den guten Kameras von Kim, Peggy und David gemacht worden.
In diesem Gebiet liegen an den Ufern insgesamt 12 solcher Lodges, die solche Touren und Ausflüge anbieten. Dadruch begegnet man auch sehr häufig anderen Booten, von anderen Lodges (und wir haben sogar welche aus Cuenca von unserer Schule getroffen, die ebenfalls in dem Zeitraum in einer der anderen Lodges waren, dass war auch echt witzig).
Es stand eine Wanderung auf dem Plan und da haben wir so große dicke Stiefel ausgeliehen bekommen (ich lief mit Schuhgröße 43 herum, sah echt komisch aus und dann noch den Regenponcho, der auch so nen Durchmesser von 2 Metern hatte...)
Damit sind wir dann mitten durch den Dschungel gestiefelt.
Am Anfang haben wir alle noch gedacht, ok das wäre auch alles in Wanderschuhen gegangen, aber irgendwann gings wirklich durch Sumpflöcher und richtige Matsch und Schlammgebiete durch, wo David uns genau gezeigt hat, wo wir unsere Füße hinstellen müssen, damit wir nicht im Schlamm einsacken bzw. in meinem Fall nicht komplett untergehen ;)
Ich bin an bestimmten "falschen" Stellen direkt hinter ihm gelaufen und war dann immer die erste die über solche bestimmte Wege durfte/musste und nachdem ich dann schön gezeigt hab, wo man nicht hintreten darf, wussten es dann alle hinter mehr und sind natürlich nicht mitten im Schlamm gelandet... Aber es gibt wahrscheinlich ein paar richtig elegante Bilder von mir... nicht**
Insgesamt sahen wir alle nach der Tour wirklich dreckig und fertig aus, weil man musste dann balancieren und dann noch über nen mehr als Hüfthohen Baumstamm klettern und dahinter wieder auf den einen Baumstamm kommen, den man aber auch nicht sieht, weil der ja auch schon unter der obersten Matschchicht ist, also das war echt abenteuerlich und die wichtigste Regel war immer, jeder hilft dem der vor einem läuft und dem der hinter einem läuft, sonst gehts nicht.
Aber gemeinsam haben wir das alle einigermaßen gut überstanden und wir waren aber bestimmt 3 Stunden gut unterwegs.
An dem Tag haben wir außerdem lange Auschau nach Delfinen gehalten und tatsächlich haben wir bestimmt 6 Delfine gesehen, die immer wieder hochgesprungen kamen und es sind glaube ich ein paar richtig gute Bilder dabei 😊
Und das besondere bei diesen Delfinen ist, dass sie pink sind bzw. scheinen, da mit zunehmendem Alter die Haut immer mehr durchblutet wird und dann scheint das Blut durch und das wirkt dann pink (so hab ich das zumindest verstanden).
Die Verständigung war auch sehr interessant, denn bei unserer Gruppe von 8 Deutschen waren noch 3 spanische Frauen zugeteilt worden (ich hab mich sehr gut mit den dreien verstanden, die waren gerade auf einer Rundreise so durch Ecuador im Urlaub!) aber die konnten kaum Englisch und wir (oder manche von uns) kaum spanisch und dann lief das immer so hin und her oder auf beiden Sprachen, aber wie so oft und überall, man versteht sich dann doch immer!
Später war ich wieder in der Lagune schwimmen, weil wie oft bekommt man schon die Gelegenheit bei einer Außentemperatur von ca. 28 und einer Wassertemperatur von so ca. 24 Grad (wir hatten kein Termometer, aber es war wirklich richtig warm) mitten im Dschungel beim Sonnenuntergang zu baden. Zudem konnten wir uns sicher sein, dass uns dort nichts passiert (glaub ich jedenfalls) sonst hätten wir ja nicht ins Wasser dürfen.
Es war jedoch ganz gut das wir erst am nächsten Tag mit erlebt haben, wie eine ca. 7 Meter lange im Druchmesser 30 Zentimeter dicke Anakonda direkt vor unserem Boot ins Wasser geglitten ist (ich glaub danach wäre ich nicht mehr ins Wasser gegangen, egal wo, egal mit wem, egal wer mir sagt dass da im Wasser nichts ist!!!!).
Nach dem Abendessen haben wir uns zu einer Nachtwanderung getroffen, diese führte jedoch "nur" ein bisschen um unsere Lodge herum und wir haben neonleuchtende Tiere im Baum, viele viele Spinnen und Käfer gesehen. Da hab ich gemerkt, dass Nachtwanderungen ohne richtige Fakeln auch kaum Nachtwanderungen für mich sind, weil damit könnte man sich zur Not noch richtig verteidigen. Aber uns ist allen nichts passiert, wir hatten ja unsere Stiefel wieder an und jeder hat immer nach dem der hinter einem läuft geschaut.
Wir haben ein dort einheimisches Dorf besucht und haben selbst miterlebt und geholfen Brot aus Yukka zu backen. Also erst sind wir auf s Feld um das Yukka zu ernten und danach wurde es geschält und dann gerieben, da durfte jeder von uns dran und einem wurde schon sehr warm dabei (war ja nicht so, als hätte es schon ca. 34 Grad im Schatten), anschließend wurde die enstandene Masse eingedreht und gepresst, sodass die gesamte Flüssigkeit heraus läuft. Danach wurde noch ein bisschen gesiebt und gerieben und dann wurde in einer großen flachen Schüssel das Yukka Brot direkt überm Feuer gebacken. Dazu gabs Salat und Fleisch und als Nachtisch wer wollte mit Marmelade, ich hab Nachtisch gegessen 😉
Danach sind wir noch zu einem Schamanen gefahren, dieser hat uns alle mit einer Frucht geschminkt und uns dann einen Teil einer Heilungszeremonie vorgeführt. Zum Abschied wurde wir alle mit einem Zweig an den Händen berührt und dann wurde uns allen klar, dass man bei uns einfach Brennessel dazu sagen würde. Naja das Wasser hat gekühlt und wir sind mit dem Boot weiter und haben unterwegs noch viele Affen und Vögel gesehen.
Am letzten Tag haben wir uns schon um 6 Uhr getroffen um Vögel zu beobachten. Dabei haben wir auch die Delfine im Sonnenaufgang nochmal gesehen ** Wunderschön **
Trotz den 3 Nächten unterm Moskitonetz hab ich ungefähr 34 Stiche am linken und 45 Stiche am rechten Bein mit aus dem Dschungel genommen. Und das waren schon richtige Stiche (!) vorallem sind erst über Nacht dann größer geworden. Ich hab aber von David (der auch ziemlich geschockt gekukt hat, als er meine Beine dann gesehen hat) eine pinke Paste bekommen, die ich mir dann fleißig regelmäßig drauf geschmiert hab. Die Paste trocknet dann an und fühlt sich an wie eine "zweite" Haut, ist pinkt und lindert den Schmerz und Juckreiz, es hat allerdings trotzdem bis nach dem Urlaub gedauert bis alle Stiche einigermaßen gut verheilt waren...
- Aber naja, ich bin halt ne Süße :*
Nach den 4 Tagen im Dschunel sind wir nach Quito gefahren und kamen dort in einem kleinen super sauberern und angenehmen Hostal an. Abends haben wir in der Stadt lecker Pizza gegessen und danach gings, wie alle Tage früh ins Bett.
Morgens sind wir sehr lecker frühstücken gegangen und danach sind ein paar ins Hostal, ein paar in die Stadt und ein paar einfach nur rum gelaufen. Die Stadt ist total unübersichtlich und anstrengend (wie wahrscheinlich fast jede Hauptstadt) aber es war trotzdem ein schöner Tag, bis wir dann nachmittags mit dem Bus weiter nach Otavallo gefahren sind.
Kim ist noch eine Nacht in Quito geblieben, weil 2 Freunde sie besucht haben und sie ist mit denen dann schon nach Cuenca und wir sind dann zu 7 nach Otavallo gefahren.
Unser Hostal sah aus wie ein Prinzessinnen Schloss, wunderschön und sauber und die Familie dort total lieb und nett auch der Hund, aber wie ein Schloss schon sagt... es lag am Berg und zwar oben, man braucht nur 20 Minuten in die Innenstadt (Luflinie 10 Minuten) aber es ist brutal anstrengend gewesen, da jedes Mal hoch zu laufen. (vorallem auf dem Weg (ca. 30 Meter) leben ca. 15 eher aggressive Straßenhunde und ohne nen Stein in der Hand und verkreuzten Fingern in der Hosentasche geht gar nix, selbst Berg runter).
Das hat uns auch davon abgehalten dort mal egal ob Tags oder Nachts allein unterwegs zu sein.
Am ersten Tag in Otavallo haben wir einen Spaziergang machen wollen (4 Stunden). Es waren 14 KM und wir haben 6 Stunden gebraucht (da die Höhenmeter uns nach dem Dschunel wieder ordentlich zu schaffen gemacht haben und wir einfach bissl fertig waren) und nach 2 hat es angefangen wie aus Kübeln zu schütten (ohne Witz das war wirklich als ob die Engel gerade Schüsseln, Eimer und ihre Pools erneuern und zwar auf vielleicht 2 Quadratmetern!) und wir waren alle klatsch nass. Wir sind leider in 2 Gruppen gelaufen, was ich bei 7 Leuten echt schade finde, aber slebst dann passen sich die schnellerern eigentlich den langsamerern an und nicht andersherum.
So kam es dass ich mit zweien hinten gelaufen bin und die anderern 4 vorne. Und es war kein "gemütlicher Rundweg" am See entlang, sondern ein Wanderweg (eigentlich ja sehr schön, aber nicht wenn man kaum Luft bekommt), der hoch und runter ging an den Hügeln rings um den See. Durch den entstandenen Höhenunterschied zwischen Dschungel und Otavallo, war mein Körper wieder total durcheinander und richtig schnell richtig fertig!!
Zeitweise kam ein richtig starkes Gewitter dazu, und als so ca. 20 Meter hinter uns/über uns ein Blitz eingeschlagen hat und wir dann auch komplett dreckig vom Boden waren sind wir wieder eindeutig ein paar Schritte schneller unterwegs gewesen. Und in solchen Situationen fällt einem dann auf, dass kleinere Probleme immer von anderern überlagert werden, somit waren die Stiere auf m Weg später gar nicht mehr so schlimm, einfach einen Bogen drum gemacht und weiter.
Auch die Kälte und Nässe haben wir erst wieder gespürt als wir weitere 2 Stunde gelaufen waren.
Wir haben dann als wir wieder am Startrestaurant ankamen versucht uns am Feuer zu trocknen, hat nur semioptimal funktioniert, aber warm wars trotzdem.
Das folgende Foto ist vor dem Loslaufen entstanden ;)
Am Tag danach sind wir 5 Mädeln in einen Vogelpark gefahren und haben eine super mega Flugschow miterleben können, dass war super schön und entspannt.
Und nachmittags waren wir auf dem berühmten Markt in Otavallo und da gibts wirklich alles!!
Am Samstagmorgen waren wir nochmal auf dem Markt, hier war er noch größer, weil Samstags wirklich alle Leute auch ihre privaten Sachen und auch Tiere verkaufen. Der Viehmarkt ist jedoch ein bisschen außerhalb des Zentrums, zum Glück.
Auch ich hab hier auf dem Markt ein wenig Geld liegen lassen, für Kleinigkeiten für mich oder zu verschenken und das hat mir dann wiederum gut getan.
Wir haben dort ein richtig süßes kleines Restaurant entdeckt (dort haben wir alle Tage gegessen) und ich meist dass selbe: Nudeln mit Schinkensoße und die waren wichtig gut und als Nachtisch gabs nen Brownie mit Eis! Das war wirklich gut.
Am letzten Tag vor der Bussfahrt, dachte ich, ich nehme mal nen Salat, ist vor einer 12 Stundenbusfahrt vielleicht nicht schlecht, ich hab dann aber nach ner halben Stunde wieder Hunger gehabt und hab dann eben doch noch meine Nudeln gegessen. Und natürlich den leckerern Brownie als Nachtisch :)
Im Nachhinein habe ich den Urlaub wirklich genossen, aber mir hätte es nach der Nacht in Quito mein Bett in Cuenca wieder getan, aber in dieser Gruppenkonstellation wird es bestimmt keinen Urlaub mehr geben.
Ich habe in den Tagen in denen ich unterwegs war sehr oft an mein zu Hause, meine Familie und an alle meine Freunde gedacht und ich vermiss sehr vieles, was ich hier nunmal nicht hab.
Deswegen freu ich mich schon sehr auf Weihnachten, denn das werd ich hier in Cuenca nicht alleine verbringen, sondern mit jemand ganz besonderen für mich.
Ein Stück meiner Heimat kommt mich hier besuchen und ich bin sehr gespannt auf diese Zeit und ich freu mich richtig darauf! Außerdem wird nebenbei noch meinen Vorrat an Nutella, Schokolade und Kosmetik wieder auf gestockt :)
Ich hoffe euch allen geht es gut und euren Lieben auch!
Ganz liebe Grüße aus Cuenca
Isabel
Tut mir leid, dass es jetzt doch so lange gedauert hat mit meinem Beitrag, aber nun sind alle Bilder sortiert und geordnet und bearbeitet ;)
Also bis bald
Liebe Grüße
Isabel
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